Review: Irem Arcade Collection 3 – Bururururu!!!

Irems Arcade-Collrction ist wieder da! ´Wir sind bei der dritten von fünf Ausgaben. Diesmal liefert uns das japanische Traditionshaus genau das, was wir von solch einer Sammlung erwarten: Exotische Baller-Kost!

Irem kennt Ihr sicherlich am ehesten von der altehrwürdigen R-Type-Serie – jedoch hat die japanische Traditionsfirma noch so viel mehr zu bieten als Force Unit, Force Unit, Force Unit! Gerade als Arcade-Programmierer bewiesen sie enormen Innovationsgeist und probierten immer wieder neue Ideen aus, gerade im Shmup-Genre.

Doch genug der Lobhudelei, lasst uns endlich zu den Spielen kommen! Auf der Collection befinden sich drei Titel: Mystic Riders, Mr. Heli und Dsagon Breed. Je nach Rechnung sind es sogar vier, wenn man die enthaltenen Arcade- und PC-Engine-Versionen von Mr. Heli separat zählen möchte. Ebenfalls enthalten sind zahlreiche Komfort-Optionen wie Safestates und optionale Unverwundbarkeit. Die begehrten Online-Trophäen der PlayStation-Version gibt es allerdings nur für ehrliche Arcade-Jockeys. wie immer bewerte ich die Spiele einzeln und die höchste Einzelwertung darf die Gesamtnote stellen.

Mystic Riders

Ein klassisches Cute ‚em Up. Ihr schwingt Euch auf einen Hexenbesen und steuert Eure kleine Bibi Blocksberg durch ein übel bedrohtes Fantasy-Königreich. Ihr könnt ballern und mit aufgeladenem Schuss durch die Feindeshorden pflügen. Auch ist es möglich, den eigenen Hexenbesen wie einen Bumerang zu werfen, und das in alle Richtungen. Der Besorang wird allerdings selten gebraucht, das meiste kommt immer noch von vorne. In Truhen versteckt finden sich allerlei Schätze, die den Punktestand und die Bewertung am Levelende erhöhen. Das Scrolling ist allerdings etwas zu schnell, sodass Ihr nie alle erwichen werdet – es sei denn Ihr kennt den Level auswendig. Die Bosskämpfe sind kreativ und servieren dicke Sprites – ebenso dick ist allerdings auch Eure eigene Hitbox. Wer getroffen wird, fängt sich im Chaos meist schnell den nächsten Treffer. Insgesamt fehlt es hier an Feintuning, weshalb der Titel wohl nicht zu Idems ewigen Klassikern gehört. Er ist aber auch wiederum zu schade, um im Cheat-Modus mit unendlicher Lebensenergie und Schusskraft durchgeballert zu werden.

Wertung: 6/!0

Mr.Heli

Bururu! Bururururu! …okay, ich hör ja schon auf. Mr. Heli ist ein Spiel, das jeder PC-Engine-Fan kennen dürfte.. Darin macht sich ein kleiner Hubi auf, die Welt erst zu entdecken und dann zu retten. Das ist wunderbar visualisiert durch die Anfangssequenz in der eine Startluke aufgeht und die weite Welt zeigt. Erst wendet sich der kleine Knuddel nach rechts, dann nach links. So viele Möglichkeiten! Zwar kann er nach links und rechts schießen, Raketen nach oben starten lassen und bauchige Zelda-Bomben kullern lassen, dennoch drückt ihn das Gameplay in einen Schlauch, manchmal auch mit automatischem Scrolling. Dabei sammelt der Knirpsocopter Kristalle, um sich an Shop-Stationen waffen und Lebensenergie kaufen zu können. Die Kristalle müssen aus dem umgebenden Felsen geschossen werden und können auch runterfallen und zerbrechen. Der Heli kann auf dem Boden laufen und nutzt seine stelzen dann als Beinchen. Manchmal ist der Bildschirm in Dunkelheit getaucht und kann nur durch Schüsse erleuchtet werden. Der Spielwitz ist immer noch enorm. Aus heutiger Sicht gibt mir das Spiel aber etwas zu viel Feuer, um die Erkundungs-Elemente ausreichend genie0en zu können. Hitbox zu groß, Scrolling zu schnell… das Übliche. Gerade bei Bossen ist mir die Schuss-Dichte etwas zu bullethellig und die feindliche Lebensenergie zu viel. Ich glaube auch nicht dass selbst erfahrene Retronauten das Spiel heutzutage noch omplett durchdaddeln. Das Arcade-Original namens Battle Chopper ist ebenfalls enthalten und schaut etwas detaillierter, aber auch leicht weniger knuffig aus.

Wertung: 7/10

Dragon Breed

Das Highlight der Collection. Sie spielen einen Drachenreiter, der sich auf dem Rücken seines treuen Reit-Monsters durch eine mittelalterliche Horror-Welt ballert. Nur der winzige Reiter ist verwundbar und der Drachenschwanz wickelt sich nach Euren Eingaben. Wie die Force Unit verursacht er Schaden und lässt sich sowohl zum Angriff als auch zur Abwehr von Geschossen einsetzen. Die Armbrust Eures Reiters ist der Standard-Schuss, der Drache kann mit Upgrades, nunja, upgegraded werden. Hier gibt es Feueratem, Blitzregen, Zielsuch-Raketen und mehr. Die Drachenreiterei fühlt sich enorm mächtig an und die gelungenen Größenverhältnisse unterstützen den Spielfluss. Auf Feindesseite werden herrliche Drachen, Dämonen und allerlei Gewürm direkt aus Hans-Rudi Gigers Hackfressen-Labor geboten. Unser Drachenritter kann sogar von seinem Reit-Drachen abspringen und im Metal Slug-Style zu fuß ballern. Zwar gibt es nur wenige Situationen in denen das möglich is und noch weniger in denen das Sinn macht, aber hey, es geht.

Wertung: 8,5/10

Die Irem Arcade Collection 3 lohnt sich allein für Dragon Breed. Mr. Heli ist ein schönes Extra und Mystic Riders gibt’s halt auch. Ihr bekommt sie für 24,99 € im PSN-Store (kombinierte Version für PS4 und 5) und Nintendos Switch. Physische Versionen könnt Ihr entweder direkt in Japan ordern, oder bei Strictly Limited Games. Vorteil hier: lokalisiertes Artbook in der Collector’s Edition. Nachteil: Die übliche Wartezeit.

Selbsternannter Experte für Bullethell-Shooter und Soulslikes. Schreibt auch für die Pxelbücher (www.elektrospieler.de) und die Return (www.return-magazin.de)